Die traditionelle SEO-Welt steht Kopf – und schuld daran sind ChatGPT, Perplexity und Co. Während Sie jahrelang Google-Rankings optimiert haben, entsteht parallel ein völlig neues Ökosystem: KI-Suchmaschinen. Diese neue Dimension verändert nicht nur, wie Nutzer nach Informationen suchen, sondern auch, wie wir als Unternehmen Keyword-Schwierigkeiten bewerten müssen.
In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, warum die Keyword-Difficulty (KD) in KI-Suchmaschinen anders funktioniert als bei Google – und wie Sie dieses Wissen für einen massiven Wettbewerbsvorteil nutzen können.
Was ist Keyword-Difficulty in der KI-Suche?
Keyword-Difficulty beschreibt traditionell, wie schwierig es ist, für ein bestimmtes Keyword in den Suchergebnissen zu ranken. Bei Google basiert dies auf Faktoren wie Wettbewerb, Backlinks und Domainautorität. Bei KI-Suchmaschinen gelten jedoch völlig neue Regeln.
In der KI-Suche bedeutet Keyword-Difficulty die Herausforderung, als relevante Quelle für bestimmte Informationen im Prompt-Engineering und in den Trainingsmodellen der KI anerkannt zu werden. Anders als bei Google, wo die Top-10-Positionen klar definiert sind, entscheidet hier ein komplexes System aus Zuverlässigkeit, Relevanz und semantischen Beziehungen.
Warum traditionelle KD-Metriken in der KI-Suche versagen
Die Werkzeuge, mit denen Sie bisher gearbeitet haben – Ahrefs, SEMrush, Moz – basieren auf Google-Algorithmen. In der KI-Suche sind diese Metriken bestenfalls unvollständig, schlimmstenfalls irreführend. Hier ist, warum:
- Andere Rankingfaktoren: KI-Modelle bewerten Texte nach anderen Kriterien als Google. Während Backlinks bei Google entscheidend sind, zählen bei KI-Modellen semantische Tiefe und Kontextrelevanz stärker.
- Keine festen Rankingpositionen: KI-Antworten sind dynamisch generiert und basieren auf vielen Quellen – es gibt keine „Position 1“ wie bei Google.
- Fragmentierte Zuordnung: Ihr Content kann in Teilen verwendet werden, ohne dass Ihr Brand überhaupt erwähnt wird.
Die 5 entscheidenden Faktoren für Keyword-Difficulty in KI-Suchmaschinen
Um zu verstehen, wie schwierig es ist, für ein Keyword in KI-Suchmaschinen sichtbar zu werden, müssen Sie folgende Faktoren berücksichtigen:
1. Semantische Dichte und Einzigartigkeit
KI-Modelle bevorzugen Inhalte mit hoher semantischer Dichte – Texte, die präzise, informativ und einzigartig sind. Anders als bei Google, wo Wortwiederholungen und exakte Keyword-Matches zählen, gewinnen hier Inhalte mit einzigartigen Blickwinkeln und tieferem Kontext.
Bewertungsskala: Je allgemeiner und häufiger ein Thema behandelt wird, desto schwieriger ist es, sich abzuheben. Nischenbegriffe mit weniger Inhalt im Trainingsdatensatz bieten hingegen erhebliche Chancen.
2. Autoritätswahrnehmung im Trainingsdatensatz
Wurde Ihre Domain häufig im Trainingsdatensatz der KI als zuverlässige Quelle für bestimmte Themen verwendet? KI-Modelle entwickeln eine Art „Domain-Vertrauen“ basierend auf der Qualität und Menge von Inhalten in ihren Trainingsdaten.
Bewertungsskala: Etablierte Autoritäten in hochkompetitiven Bereichen (z.B. Wikipedia für allgemeine Informationen) machen Keywords extrem schwierig. In spezialisierten Nischen können Sie jedoch schneller als Autorität wahrgenommen werden.
3. Zeitliche Relevanz und Aktualität
KI-Modelle wie ChatGPT haben Wissens-Cutoff-Daten. Für Keywords zu aktuellen Ereignissen oder sich schnell entwickelnden Themen besteht ein „Aktualitäts-Vakuum“ – eine enorme Chance für frühe Content-Ersteller.
Bewertungsskala: Je aktueller ein Thema und je weniger es im Trainingsdatensatz vertreten ist, desto leichter ist es, durch externe Quellen und Zitationen Sichtbarkeit zu erlangen.
4. Thematische Spezifität vs. Ambiguität
Eindeutige, spezifische Keywords sind in KI-Suchmaschinen leichter zu dominieren als mehrdeutige. Das Keyword „Apple“ könnte sich auf das Unternehmen, die Frucht oder zahlreiche andere Kontexte beziehen – die KI muss raten.
Bewertungsskala: Je eindeutiger und spezifischer ein Keyword, desto geringer die Difficulty. „iPhone 15 Pro Max Akkulaufzeit“ ist beispielsweise viel leichter zu besetzen als „Apple Produkte“.
5. Content-Format-Präferenz
KI-Modelle bevorzugen bestimmte Content-Formate für bestimmte Abfragen. Für „How-to“-Anfragen werden strukturierte, schrittweise Anleitungen bevorzugt, während bei konzeptionellen Themen tiefgreifende Erklärungen höher gewichtet werden.
Bewertungsskala: Keywords mit eindeutiger Format-Erwartung sind leichter zu optimieren als solche mit ambivalenten Informationsbedürfnissen.
Google KD vs. KI-Suchmaschinen KD
Google KD
- Backlinks & Domain-Autorität
- Exakte Keyword-Platzierung
- On-Page-Faktoren & technisches SEO
- Wettbewerb um 10 Plätze pro Seite
- Stabile Rankingpositionen
KI-Suchmaschinen KD
- Semantische Relevanz & Kontext
- Informationsdichte & Einzigartigkeit
- Zitierbarkeit & Quellvertrauenswürdigkeit
- Dynamische Antwortgenerierung
- Thematische Autoritätswahrnehmung
Methodik zur Bewertung von Keyword-Difficulty in KI-Suchmaschinen
Um die Schwierigkeit eines Keywords in der KI-Suche zu bewerten, empfehlen wir folgende Vorgehensweise:
Schritt 1: KI-Prompting-Test
Stellen Sie mehrere präzise Fragen zu Ihrem Ziel-Keyword an verschiedene KI-Modelle (ChatGPT, Claude, Perplexity). Achten Sie darauf, welche Quellen zitiert werden und wie konsistent die Antworten sind.
Bewertungsmethode: Je konsistenter die gleichen Quellen zitiert werden, desto höher die Difficulty – diese Quellen haben bereits starke thematische Autorität.
Schritt 2: Semantische Lückenanalyse
Identifizieren Sie, welche Aspekte Ihres Keywords in KI-Antworten unzureichend abgedeckt werden. Diese semantischen Lücken sind Ihre Chance, einzigartige Inhalte zu liefern, die von KI-Modellen als wertvoll eingestuft werden.
Bewertungsmethode: Je mehr unzureichend beantwortete Aspekte Sie identifizieren können, desto niedriger die Difficulty.
Schritt 3: Trainingsdaten-Zeitlichkeitsanalyse
Bestimmen Sie, ob Ihr Keyword auf Informationen basiert, die nach dem Trainingsdaten-Cutoff der gängigen KI-Modelle liegen. Für ChatGPT-4 liegt dieser beispielsweise im April 2023, für andere Modelle zu anderen Zeitpunkten.
Bewertungsmethode: Keywords, die auf neuen Entwicklungen basieren, haben generell niedrigere Difficulty-Werte in der KI-Suche.
Schritt 4: Plugin- und Erweiterungsanalyse
Prüfen Sie, welche Erweiterungen und Plugins die KI-Suchmaschinen für Ihr Keyword verwenden. Beispielsweise könnte ChatGPT für Reiseanfragen auf Expedia-Daten zurückgreifen oder bei Programmieranfragen auf GitHub-Repositories.
Bewertungsmethode: Wenn für Ihr Keyword spezifische Plugins genutzt werden, erhöht dies die Difficulty, da Sie gegen privilegierte Datenquellen konkurrieren.
Schritt 5: KI-KD-Score-Berechnung
Basierend auf den obigen Faktoren können Sie einen eigenen KI-KD-Score entwickeln. Wir bei SearchGPT Agentur verwenden eine 100-Punkte-Skala mit folgender Gewichtung:
- Semantische Dichte: 30%
- Autoritätswahrnehmung: 25%
- Zeitliche Relevanz: 20%
- Thematische Spezifität: 15%
- Content-Format-Präferenz: 10%
Diese Gewichtung kann je nach Branche und spezifischen Zielen angepasst werden.
Praktische Beispiele: KI-KD in verschiedenen Branchen
Beispiel 1: Finanzsektor
Keywords wie „Aktienmarkt Grundlagen“ haben in KI-Suchmaschinen eine hohe Difficulty, da diese Informationen gut dokumentiert und von etablierten Quellen wie Investopedia oder Bloomberg abgedeckt sind.
Keywords wie „Steuerauswirkungen des XYZ-Gesetzes von 2023“ haben hingegen eine niedrige Difficulty, da sie zeitlich nach dem Trainingsdaten-Cutoff liegen und spezialisiertes Wissen erfordern.
Beispiel 2: E-Commerce
Keywords wie „beste Smartphones 2023“ haben mittlere Difficulty, da sie zwar zeitlich aktuell sind, aber KI-Suchmaschinen oft auf externe Bewertungsseiten verweisen.
Nischen-Keywords wie „wasserdichte mechanische Tastaturen für Bootfahrer“ haben niedrige Difficulty aufgrund ihrer Spezifität und des geringen Wettbewerbs.
Beispiel 3: B2B-Dienstleistungen
Keywords wie „CRM-Software Vergleich“ haben hohe Difficulty, da sie generisch sind und viele etablierte Anbieter diese Informationen bereitstellen.
Spezifische Anwendungsfälle wie „CRM-Integration für traditionelle Handwerksbetriebe“ haben niedrige Difficulty, da sie einen Nischenbereich mit weniger Wettbewerb adressieren.
Wie Sie niedrige KI-KD-Keywords für Ihren Durchbruch nutzen
Nachdem Sie Keywords mit niedriger KI-Difficulty identifiziert haben, sollten Sie folgende Strategien anwenden, um maximale Sichtbarkeit zu erreichen:
1. Erstellen Sie zitierbaren Content
KI-Modelle müssen ihre Quellen angeben können. Strukturieren Sie Ihre Inhalte so, dass sie leicht zu zitieren sind – mit klaren Definitionen, einzigartigen Daten und gut strukturierten Argumenten. Vermeiden Sie vage Aussagen zugunsten präziser, faktenbasierter Informationen.
Beispiel: Anstatt zu schreiben „Social Media ist wichtig für Unternehmen“, formulieren Sie: „Laut unserer 2023-Studie mit 500 mittelständischen Unternehmen steigerten 78% ihren Umsatz um durchschnittlich 23%, nachdem sie ihre Social-Media-Strategie optimiert hatten.“
2. Nutzen Sie das Aktualitäts-Fenster
Für Themen, die nach dem Trainingsdaten-Cutoff relevant wurden, haben Sie ein „Aktualitäts-Fenster“ – eine zeitlich begrenzte Chance, als Hauptquelle wahrgenommen zu werden. Handeln Sie schnell und aktualisieren Sie regelmäßig.
Bei SearchGPT Agentur haben wir festgestellt, dass Inhalte zu neuen Themen innerhalb der ersten 2-3 Monate nach Erscheinen die höchste Chance haben, von KI-Suchmaschinen aufgegriffen zu werden.
3. Füllen Sie semantische Lücken
Identifizieren Sie Aspekte Ihres Keywords, die von KI-Modellen unzureichend beantwortet werden. Erstellen Sie dann Inhalte, die genau diese Lücken füllen. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Content als wertvolle Ergänzung angesehen wird.
Nehmen Sie sich Zeit, mehrere komplexe Prompts zu Ihrem Thema an verschiedene KI-Modelle zu stellen, und notieren Sie, wo die Antworten schwach oder unvollständig sind.
4. Optimieren Sie für Zitierbarkeit, nicht für Ranking
Anders als bei Google geht es nicht darum, auf Platz 1 zu ranken, sondern als vertrauenswürdige Quelle zitiert zu werden. Hierzu sollten Sie:
- Klare, prägnante Definitionen anbieten
- Einzigartige Daten und Statistiken präsentieren
- Expertise durch tiefgehende Analysen demonstrieren
- Content regelmäßig aktualisieren, um Relevanz zu erhalten
5. Entwickeln Sie eine KI-Suchmaschinen-Content-Matrix
Nicht jeder Content eignet sich gleichermaßen für KI-Suchmaschinen. Entwickeln Sie eine Matrix, die Ihnen hilft zu entscheiden, welche Inhalte Sie für traditionelle Suchmaschinen und welche Sie für KI-Suchmaschinen optimieren sollten.
KI-Content-Eignungs-Matrix
Hohe KI-Eignung
- Erklärende How-Tos mit klaren Schritten
- Datenreiche Analysen und Vergleiche
- Tiefgehende Konzepterklärungen
- Aktuelle Trends und Entwicklungen
Niedrige KI-Eignung
- Rein meinungsbasierte Inhalte
- Persönliche Erfahrungsberichte
- Stark emotionale oder subjektive Texte
- Inhalte ohne klaren Informationswert
Die Zukunft der Keyword-Difficulty in KI-Suchmaschinen
Die Bewertung von Keyword-Difficulty in KI-Suchmaschinen wird sich weiterentwickeln, wobei folgende Trends zu beachten sind:
1. Multimodale KI-Modelle
Zukünftige KI-Modelle werden zunehmend Bild, Text, Audio und Video integrieren. Dies bedeutet, dass Keyword-Difficulty auch vom Medienformat abhängen wird – ein Video könnte für bestimmte Keywords leichter zu ranken sein als ein Text.
2. Personalisierte KI-Antworten
KI-Suchmaschinen werden zunehmend personalisierte Antworten liefern, basierend auf dem Nutzerprofil und -verhalten. Die Keyword-Difficulty wird dadurch segmentierter und zielgruppenspezifischer.
3. Real-Time-Updates in KI-Modellen
KI-Modelle werden immer häufiger in Echtzeit aktualisiert, wodurch das „Aktualitäts-Fenster“ sich verändert. Die Geschwindigkeit, mit der Sie relevanten Content erstellen, wird noch wichtiger werden.
Fazit: Der strategische Vorteil durch KI-KD-Verständnis
Die Keyword-Difficulty in KI-Suchmaschinen folgt völlig anderen Regeln als bei Google. Unternehmen, die diese Unterschiede verstehen und strategisch nutzen, werden einen massiven Wettbewerbsvorteil in der neuen Ära der Informationssuche haben.
Während Ihre Wettbewerber weiterhin ausschließlich für Google optimieren, können Sie parallel eine dominante Position in KI-Suchmaschinen aufbauen – oft mit deutlich weniger Ressourcenaufwand und gegen geringeren Wettbewerb.
Bei SearchGPT Agentur haben wir diese Methodik für zahlreiche Kunden erfolgreich umgesetzt und beobachten regelmäßig, wie Unternehmen, die früh in diesen Bereich investieren, überproportionale Ergebnisse erzielen.
Beginnen Sie heute damit, Ihre Keywords nach KI-Difficulty zu bewerten, und erschließen Sie sich diesen strategischen Vorteil, bevor Ihre Wettbewerber aufholen können.